Onlinebewertungsplattformen – was verraten sie über zukünftige Arbeitgeber?

Ein positives und harmonisches Arbeitsklima spielt bezüglich der Zufriedenheit und der Produktivität der Arbeitnehmer und folglich auch in Bezug auf den Erfolg eines Unternehmens eine fundamentale Rolle. Umso wichtiger ist es also, dass Arbeitgeber Wert auf ein gutes Arbeitsumfeld legen und sicherstellen, dass sich die Arbeitnehmer wohl an ihrem Arbeitsplatz fühlen.

(Bild: Adrian / Pixabay)

Angestellte, die bereits im Unternehmen tätig sind und das Arbeitsklima erleben, bilden sich in der Regel eine eigene Meinung darüber, inwiefern der Arbeitsplatz harmonisch ist. Anders sieht das bei Kandidaten aus, die sich möglicherweise auf eine offene Stelle in dem Unternehmen bewerben, jedoch nicht einschätzen können, wie es bezüglich der Harmonie und dem Teamgeist vor Ort wirklich aussieht.

Aus diesem Grund informieren sich sehr viele Bewerber auf Onlinebewertungsplattformen über ihre möglichen künftigen Arbeitgeber. Viele holen sich Informationen ein, sobald sie ein Bewerbungsgespräch mit dem möglichen Arbeitgeber haben, andere informieren sich, bevor sie ihre Bewerbung absenden.

Doch, was verraten diese Bewertungen auf Onlineplattformen wirklich über mögliche künftige Arbeitgeber? Sollten sich Bewerber voll und ganz auf diese Bewertungen verlassen und ihre Entscheidung darüber, ob sie sich bewerben und/oder, ob sie den Job annehmen, rein basierend auf den Bewertungen auf Onlineplattformen treffen?

Von wem stammen die Bewertungen auf den Onlineplattformen?

Bewertungen können eine gute Orientierung bieten, wenn sich Bewerber eine Meinung über den Arbeitgeber machen wollen. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, die Bewertungen auf Onlineplattformen nicht als einzige Informationsquelle zu verwenden und sich somit nicht voll und ganz auf diese Bewertungen zu berufen.

Denn, auf den meisten Onlineplattformen für die Arbeitgeberbewertung können nicht nur Arbeitnehmer, die tatsächlich bei dem Unternehmen angestellt sind, die Arbeitgeber bewerten. In der Tat kann jeder den Arbeitgeber bewerten, ohne dabei den eigenen Namen nennen zu müssen. Denn oft erfolgt die Bewertung der Arbeitgeber anonym.

Natürlich dient das dem Schutz der Arbeitnehmer, bringt gleichzeitig aber auch ein paar Nachteile mit sich, die Kandidaten im Hinterkopf behalten sollten, wenn sie die Bewertungen lesen. Der wohl größte Nachteil besteht darin, dass jeder den Arbeitgeber bewerten kann. Das wiederum bedeutet, dass es auch sein kann, dass bestimmte Bewertungen (vor allem negative Bewertungen) nicht der Wahrheit entsprechen und nur aus dem Grund verfasst wurden, um dem Unternehmen zu schaden. Solche Bewertungen können von der Konkurrenz oder von anderen Menschen kommen, die ein Interesse daran haben, dem Unternehmen zu schaden.

Zum Glück haben Arbeitgeber aber die Möglichkeit negative Bewertungen, die keine Grundlage haben und somit auch nicht der Wahrheit entsprechen, beispielsweise durch die Hilfe von Sterne-Advo, von den Bewertungsplattformen löschen zu lassen.

Das heißt nun nicht, dass man die Bewertungen auf Onlineplattformen alle skeptisch sehen muss. Doch es ist wichtig, den Umstand im Hinterkopf zu behalten, dass die Bewertungen unter Umständen nicht immer von Arbeitnehmern verfasst wurden und somit auch nicht immer der Wahrheit entsprechen.

Was erfahre ich durch die Bewertungen auf Onlineplattformen?

Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die Bewertungen auf Onlineplattformen nicht immer der Wahrheit entsprechen müssen, ist es interessant, sich selbst zu fragen, was für Informationen man aus den Bewertungen erhalten kann.

Es kommt dabei natürlich immer ein bisschen darauf an, wie die Bewertungen verfasst sind, doch, sofern sich Arbeitnehmer an gewisse Bewertungsregeln halten und somit authentische und objektive Aussagen treffen, können mögliche Kandidaten folgenden Informationen aus den Bewertungen erhalten:

Die Wahrnehmung der Mitarbeiter

Durch die Bewertungen auf den Onlineplattformen können interessierte Bewerber – wie man so schön sagt – einen Blick hinter die Kulissen werfen und sich schon einmal einen Eindruck darüber verschaffen, wie sich die Mitarbeiter in dem Unternehmen fühlen. Denn oft finden sich in den Bewertungen Aussagen wieder, die sich auf den Führungsstil, das Arbeitsklima, die Harmonie und somit auch die Mitarbeiterzufriedenheit beziehen.

Der Umgang des möglichen Arbeitgebers mit Kritik

Kritik ist nicht immer schlecht. Konstruktive Kritik kann – sofern sie auf offene Ohren trifft – dazu beitragen, dass Veränderungen eingeleitet werden, die das Unternehmen verbessern und somit die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern. Unternehmen haben auf den Bewertungsplattformen die Möglichkeit, auf Bewertungen zu reagieren und zu antworten. Basierend auf der Art, wie das Unternehmen mit Kritik und auch Fragen umgeht, können Bewerber bereits sehen, wie der künftige Arbeitgeber mit konstruktiver Kritik umgeht und, wie er auf Fragen reagiert. Es ist so beispielsweise ein gutes Zeichen, wenn der künftige Arbeitgeber konstruktive Kritik nicht als Angriff sieht, sondern angemessen auf den Kommentar reagiert und ihn als Anlass nimmt, um etwas zu ändern.

Ein Unternehmen mit negativen Bewertungen – soll ich mich trotzdem bewerben?

Wie bereits erwähnt, kann auf den meisten Bewertungsplattformen im Grunde genommen jeder eine Bewertung verfassen – egal, ob positiver oder negativer Natur.

Aus diesem Grund ist es wichtig, sich als möglicher Kandidat nicht direkt von den Bewertungen abschrecken zu lassen, sondern einen kühlen Kopf zu behalten und sich die Interaktionen genauer anzusehen. Dabei können die folgenden Fragen helfen:

  • Was steht in der negativen Bewertung? Ist sie ein Angriff oder handelt es sich um eine konstruktive Kritik?
  • Hat der Arbeitgeber auf die Bewertung reagiert? Wenn ja, wie hat er reagiert? Hat er Lösungen angeboten?
  • Ist die Bewertung sehr emotional und folglich möglicherweise sehr subjektiv?
  • etc.

Derartige Fragen können dabei helfen, die Bewertungen etwas besser zu verstehen. Wichtig ist es außerdem, im Hinterkopf zu behalten, dass:

  • es oft an Kontext fehlt, wenn es um die Bewertungen geht. Das bedeutet, dass den Kandidaten, die die Bewertungen lesen, wichtige Hintergrundinformationen fehlen. Das kann schnell zu falschen Schlussfolgerungen führen.
  • Bewertungen oft recht subjektiv sind und Geschmäcker bekanntlich verschieden sind. Was einige Mitarbeiter unter Umständen stört, macht anderen Mitarbeitern möglicherweise gar nichts aus. Genauso wie ein Mensch lieber Schokolade und der andere lieber Gummibärchen ist und wie ein Mensch gerne pilgert und ein anderer damit gar nichts anfangen kann.
  • ein Unternehmen, dass sich in unterschiedliche Bereiche aufteilt, unter anderem unterschiedliche Atmosphären in seinen einzelnen Bereichen haben kann. Möglicherweise gibt es in einigen Bereichen Probleme, während das Arbeitsklima in anderen Bereichen äußerst harmonisch ist.

Zusammenfasst bedeutet das, dass die Arbeitgeberbewertungen auf Onlineplattformen durchaus sinnvoll und hilfreich sein können. Gleichzeitig sollten sie aber nicht die einzige Informationsquelle sein, die Bewerber nutzen, um sich ein Bild von dem Unternehmen zu machen und, um die Entscheidung darüber zu treffen, ob sie den Job annehmen oder nicht.

Am besten holen sich Bewerber zusätzliche Informationen durch:

  • Medien
  • Persönliche Gespräche mit Mitarbeitern des Unternehmens
  • Austausch in Foren

ein und machen sich selbst ein Bild von dem Unternehmen. Solange sich Arbeitnehmer in der Probezeit befinden, können sie den Vertrag – wenn sie feststellen sollten, dass das Unternehmen nicht ihren Vorstellungen entspricht – jederzeit auflösen.

September 2024