Kinofilm: Mein Weg - 780 km zu mir

Foto: Happy Entertainment

Als Bill Bennett bei einem Spanienurlab mit seiner Frau Jennifer lauter seltsame Gestalten auffallen, die die Landstraße entlanglaufen, wird er neugierig. Es sind Pilger, die den fast 800 Kilometer langen Jakobsweg gehen. Eigentlich hält Bill sie für verrückt, weil sie etwas völlig Nutzloses tun, doch schon in diesem Moment ist ihm klar: Er muss es selbst ausprobieren.

Zurück in Australien, beginnt Bill mit dem Training und bereitet sich minutiös vor – er wiegt sogar seine Unterwäsche auf der Küchenwaage, damit sein Rucksack nicht zu schwer wird. Nach 40 Ehejahren ist seine Ehefrau Jennifer daran gewöhnt, dass ihr Mann auf verrückte Ideen kommt, von denen er sich um keinen Preis abbringen lässt. Er muss ihr versprechen, dass er es langsam angehen lässt und nicht wie sonst mit dem Kopf durch die Wand geht. Er sagt zu, dass er kürzere Etappen läuft und am ersten Tag nur 8 Kilometer statt der offiziellen 24 Kilometer zurücklegt.

Zu allem Unglück macht sich wenige Tage vor seiner Abreise beim Training ein altes Knieproblem wieder bemerkbar, und der lange Flug macht sein Knie natürlich nicht besser. Am Flughafen von Biarritz angekommen, treffen seine Mitpilger Balasz, Laszlo und Rosa auf einen stark humpelnden Bill, der aber behauptet, dass alles in Ordnung sei. Im Taxi fahren sie zum Startpunkt im französischen St.-Jean-Pied-de-Port, um am nächsten Tag loszuwandern.

Bill hat sich in den Kopf gesetzt, mit einem Stab zu pilgern – Walking Sticks sind für Memmen, findet er.
Am nächsten Morgen zieht Bill voller Elan los, nur um festzustellen, dass er gleich am Anfang von der Route abgekommen ist und zurück nach St.-Jean muss. Beim zweiten Start zwickt das Knie schon stärker, erst recht, als er sich, stur wie er ist, entschließt, doch die ganze Etappe zu laufen. Er muss Jennifer bei einem Anruf in Australien gestehen, dass er sein Versprechen gebrochen hat.

Schließlich kommt Bill auf dem Gipfel an, wo er Laszlo wiedertrifft – und auch die geheimnisvolle junge Frau, die ihm schon in St-Jean aufgefallen war.

Im Morgengrauen bricht er zur zweiten Etappe auf. Auf dem Weg stürzt er über eine Unebenheit und verletzt sich ausgerechnet am schmerzenden Knie; Cristina, die vorbeikommt hilft ihm. Abends verarzten Laszlo und Balasz das stark angeschwollene Knie und drängen ihn, sich Walking Sticks zuzulegen. Rosa rät ihm sogar dazu das Pilgern abzubrechen. Aber den Camino schon am zweiten Tag aufgeben? Das kommt für Bill nicht in Frage!

Später, beim Wein, sprechen sie über ihre Gründe, den Jakobsweg zu gehen. Laszlo fühlte sich in einer Sackgasse und suchte einen Neuanfang, Rosa sucht eine spirituelle Erfahrung, und Balasz hat die Krebserkrankung seiner Frau dazu gebracht, den Weg zu gehen. Bill dagegen muss zugeben, dass er gar nicht recht weiß, warum er hier ist. Aber seine Hoffnung ist, dass sich für ihn eine Tür öffnet, wenn er von den Gründen der anderen Pilger hört.

Am nächsten Morgen hat sich Bills Knie etwas erholt, und Balasz bringt ihm Schmerztabletten. Bill bleibt noch eine Nacht länger, um sich zu erholen, lässt dann aber das Taxi, das ihn zum Bahnhof bringen soll, einfach stehen und wandert weiter.

Nach fünf Tagen hat er sich bis Pamplona durchgeschlagen, und nach 13 Tagen, auf dem Weg nach Burgos, schließt er sich den Pilgern Giovanna und Ivan an, die eine einfachere Route nach Burgos kennen. Trotzdem schafft Bill es nur knapp bis ans Ziel. Aber jetzt stehen 200 Kilometer flache Strecke über die Hochebene der Meseta bevor - das macht das Knie sicher auch noch mit... Seine Mitpilger haben schon einige Tage Vorsprung, aber er möchte unbedingt Rosa, Laszlo und Balasz in Santiago wiedertreffen.

150 Kilometer vor dem Ziel trifft er die mysteriöse junge Frau Cristina wieder – und auch sie erzählt ihm, warum sie pilgert. Sie sucht Vergebung für ihre angebliche Schuld und Bill kann ihr zur Seite stehen.
Ein letztes Mal ruft Bill seine Frau vom Weg aus an. Aber anstatt ihr einfach vom Verlauf der Etappe zu erzählen, wird er plötzlich von seinen Gefühlen überwältigt und entschuldigt sich für all das Unrecht, das er ihr über die Jahre angetan hat, für seine schlechte Laune, für seine Ignoranz ihr gegenüber, für seine Sturheit, für seinen Egoismus…

Wird Bennett das Ziel erreichen und das Ende seiner Reise feiern? Oder wird es in Wirklichkeit ein Neubeginn sein?

April 2025