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Jakobsweg erleben – das ist zu beachten
Das Pilgern auf dem Jakobsweg gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Nicht nur religiöse Menschen machen sich gerne auf den Weg. Für jeden ambitionierten Wanderer ist der Jakobsweg eine besondere Herausforderung und ein echtes Highlight. Er führt durch interessante Gegenden und bietet daher abwechslungsreiche Landschaften. Zudem ist dieser Pilgerweg einer der am besten ausgestatteten Wanderwege überhaupt. Es gibt entlang der Strecke nicht nur interessante Attraktionen, sondern auch entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten.
Es gibt nicht nur den einen Jakobsweg
Theoretisch ist jeder Fußmarsch von einem beliebigen Startpunkt aus in die spanische Stadt Santiago de Compostela ein Jakobsweg. In dieser Stadt befindet sich das Grab des heiligen Jakobus. Deshalb pilgern jährlich unzählige Menschen dorthin.
Es gibt jedoch fünf verschiedene Routen, die sich im Laufe der Zeit etabliert haben. Bei diesen Pilgerrouten handelt es sich um die folgenden:
· Camino Francés
· Caminho Portuges
· Camino del Norte
· Caminno Primitivo
· Via de la Plata
Jeder dieser berühmten Jakobswege hat seine Vor- und Nachteile. Diese sollten zunächst kurz beschrieben werden.
Camino Francés
Dieser Pilgerweg gehört zu den beliebtesten Wanderrouten überhaupt. Er verläuft direkt in Spanien und wird von etwa 65 Prozent aller Pilger genutzt. Daher ist auf dieser Route zwar meistens etwas mehr Trubel. Aber es besteht die Möglichkeit, interessante Bekanntschaften zu machen. Es handelt sich um einen mittelschweren Jakobsweg mit einer Gesamtlänge von etwa 800 Kilometern.
Caminho Portuges
Dieser Jakobsweg verläuft in Portugal und eignet sich besonders gut für Anfänger. Der Schwierigkeitsgrad wird als leicht eingestuft. Zudem weist er eine Länge von lediglich 240 Kilometern auf. Daher ist er der kürzeste Jakobsweg. Jährlich nutzen dieser Route etwa 16,4 Prozent der Pilger. Die Tendenz ist jedoch stark steigend, weil dieser Weg noch nicht eine solch große Bekanntheit erlangt hat wie die anderen Wanderwege.
Camino del Norte
Dieser Pilgerweg wird auch als Küstenweg bezeichnet. Er verläuft in Spanien und hat eine Länge von ungefähr 850 Kilometer. Die Landschaften entlang der Strecke sind sehr beeindruckend. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad hoch, sodass diese Route sich eher für ambitionierte Wanderer eignet. Jährlich nutzen etwa 6,0 Prozent der Jakobspilger diesen Weg.
Caminno Primitivo
Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn dieser Pilgerweg ist alles andere als primitiv. Er gehört schon zu den schweren Routen, obwohl er nur etwa 300 Kilometer lang ist. Der Pilgerweg verläuft direkt in Spanien. Die Schwierigkeit für die Pilger entsteht in erster Linie durch das Gelände, das nicht immer einfach zu bewältigen ist. Deshalb nutzen diesen Weg nur ungefähr 4,3 Prozent der Pilger.
Via de la Plata
Dieser in Spanien verlaufende Pilgerweg ist mit einer Strecke von etwa 1.000 Kilometern der längste Jakobsweg. Der Schwierigkeitsgrad wird zwar nur mit Mittel angegeben, aber trotzdem wird er nur von ungefähr 3,5 Prozent der Pilger genutzt. Der Grund dafür ist die außergewöhnliche Länge, die eine Menge Kondition abverlangt. Aufgrund der Länge sowie der geringen Nutzung eignet sich dieser Jakobsweg besonders gut für Wanderer, die nicht gerne viel Trubel um sich herum wünschen und gerne die Ruhe genießen möchten.
Den richtigen Zeitpunkt für den Jakobsweg wählen
Jeder, der den Jakobsweg gehen möchte, wünscht sich bei der Wanderung schönes Wetter. Deshalb ist die Zeit von Dezember bis März sehr ungünstig. Während des Winters ist es in der Region nicht nur sehr kalt, sondern meistens auch regnerisch. Dadurch wird das Wandern erschwert. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die meisten Herbergen entlang des Pilgerwegs während dieser Zeit geschlossen haben.
Die beste Zeit ist von April bis Juni. Während dieser Zeit ist es noch nicht ganz so heiß und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Deshalb nutzen viele Pilger diese Monate. Daher sind in diesem Zeitraum aber auch zahlreiche Pilger unterwegs. Es kann also ein großer Trubel entstehen. Im Juli und August ist es dort jedoch ziemlich heiß. Das kann beschwerlich sein, weil dann auf jeden Fall viel Flüssigkeit zum Trinken mitgenommen werden muss. Im Oktober und November ist deutlich weniger Andrang auf den Pilgerwegen. Die Temperaturen sind in diesen Monaten sehr angenehm, aber die Natur stellt sich schon auf den Herbst ein und wirkt daher nicht so beeindruckend. Dieser Zeitraum eignet sich für jeden Pilger, den es in erster Linie um etwas Ruhe bei der Wanderung geht.
Allein oder in der Gruppe wandern?
Es gibt viele Menschen, die lieber allein unterwegs sind. Andere wiederum bevorzugen das Pilgern in der Gruppe. Das ist natürlich auch etwas sicherer. Zudem spornt die Gruppe immer wieder aufs Neue an. Um die persönlichen Eindrücke und Erlebnisse festzuhalten, sollte unbedingt ein Tagebuch während der Wanderung geführt werden. Wer mit einer Gruppe wandert, kann zuvor geeignete Notizbücher bedrucken lassen. Dadurch können die Tagebücher oder Notizbücher individuell für die jeweilige Pilgertour gestaltet werden. Es macht auch Freude, nach ein paar Jahren nochmals darin zu stöbern. Dann werden auch bereits vergessene Ereignisse wieder präsent.
Die richtige Dauer planen
Wer den Jakobsweg gehen möchte, sollte auf jeden Fall ausreichend viel Zeit dafür einplanen. Da die meisten Routen sehr lang sind, benötigen auch durchtrainierte Wanderer sehr lange, um die Distanz zu überwinden. Auch dann, wenn man es problemlos schafft, an einem Tag eine Strecke von 40 Kilometern zurückzulegen, wird ein 800 Kilometer langer Pilgerweg nicht in 20 Tagen zu schaffen sein. Mit jedem Tag kann die Kondition etwas nachlassen. Es fällt schwer, über einen Zeitraum von drei Wochen an jedem Tag bis an die persönliche Belastungsgrenze zu gehen. Zudem möchten die meisten Pilgern an besonders schönen Orten rasten. Deshalb sollte immer etwas mehr Zeit eingeplant werden, damit der Jakobsweg genossen werden kann.