Leben im ewigen Eis

(Foto: Michael Trautmann)

Ein Jahr lang lebte und arbeitete die Ärztin Aurelia Hölzer auf der Neumayer-Station III in der Antarktis – in einer Welt aus Eis, Schnee und Stille, fern von allem Gewohnten. Weit weg von Städten, Straßen und Jahreszeiten lernte sie eine Landschaft kennen, die zugleich gewaltig und zart ist: der unendliche Horizont, eiskalte Stürme, minus 40 Grad – und darüber ein Sternenhimmel, der wie eine eigene Wirklichkeit wirkt. Besonders die Polarlichter haben sie berührt, „als würde der Himmel selbst aufreißen“. Über Monate war das neunköpfige Expeditionsteam völlig auf sich gestellt. Aus Fremden wurde eine kleine Gemeinschaft, die Fürsorge, Vertrauen und Achtsamkeit füreinander lernte. Für Aurelia Hölzer war diese Zeit auch eine Reise zu sich selbst – in die Weite, in die Stille, in eine tiefe Ehrfurcht vor der Natur. Die Begegnungen mit Pinguinen, das Staunen über Schneeflocken und Licht – all das hat sie verändert. Und das Eis lässt sie bis heute nicht los.

November 2025