Als Kraut gegen Husten richtig groß

(Foto: Hubert Mathes)

Im Hochsommer ragt sie aufrecht aus Wiesen und Gärten, ihre gelben Blüten leuchten wie eine brennende Kerze: die Königskerze. Seit Jahrhunderten wird sie in der Klostermedizin geschätzt – und Schwester Birgit Bek aus dem Franziskanerinnenkloster Reute bewahrt dieses Wissen bis heute. Früher tauchte man die getrockneten Stängel in Wachs und nutzte sie als Fackeln. Noch älter ist jedoch die Heilwirkung ihrer zarten, leicht nach Honig und Rosen duftenden Blüten. Moderne Forschung bestätigt, was die Menschen seit jeher wussten: Ihre Saponine und Flavonoide wirken entzündungshemmend, schleimlösend und beruhigend auf die Atemwege. Sie legen sich wie ein feiner Schutzfilm über gereizte Schleimhäute – und lindern so quälenden Husten auf natürliche Weise. Doch die Pflanze verlangt Sorgfalt: Die empfindlichen Blüten sind morgens zu ernten, behutsam zu trocknen und ihre Härchen sorgfältig abzuseihen. Ein stilles Heilmittel aus der Natur – kraftvoll, sanft und königlich zugleich.

November 2025